Im Bibliotheksbereich tut sich immer mehr zu OER!
Rückblick: Jan Neumann (OER-Worldmap) informierte bereits 2015 im Podcast zugehOERt über das Thema und gründete mit Gabriele Fahrenkrog und Nicole Clasen auf dem OER-Festival 2017 die Grupe „OER Librarian Network Germany„. Auf zotero sammelt eine Gruppe unter dem Hashtag #bibgoesoer hilfreiche Publikationen. Jürgen Plieninger schreibt auf seinem Blog zum gleichen Thema.
Nun: auf dem Bibliothekskongress in Leipzig wird es nun ein Hands-on Lab zur Entwicklung eines Qualitätsanforderungskatalogs für Open Educational Resources (OER) geben. Übrigens trifft sich auch das OER-Librian Network Germany auf dem Bibliothekstag – Gelegenheit, sich zu vernetzen 😉
Es sind mehrere Gruppen im Bibliothekssektor zu OER aktiv. Und JA – wir bitten diese gerade, sich mit Kreis der kürzlich fussionierten Arbeitsgruppen zu vereinen. Gern würden wir Aktivitäten im Bibliotheksbereich mit den der AG Software/Infrastrukturen und Open Education verbinden und die Gruppen als Community-Manager von JOINTLY und BFB unterstützen. Liebe Bibliothekar*innen bitte sprecht uns an.
Markus Putnings (Universitätsbibliothek der FAU Erlangen-Nürnberg) bietet übrigens den genannten Workshop am 18.3., 14:15-15:45 Uhr auf dem Leipziger Bibliothekskongress an und gestattete seine Rundmail hier zu veröffentlichen (s.u.)
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
am 18.3., 14:15-15:45 Uhr findet am Bibliothekskongress ein Hands-on Lab zur Entwicklung eines Qualitätsanforderungskatalogs für Open Educational Resources (OER) statt, vgl. http://www.professionalabstracts.com/bid2019/iplanner/#/presentation/275.
Wir beschäftigen uns hier primär mit den diesbezüglichen Anforderungen und Problemen von Bibliotheken (wobei andere betroffene Personenkreise, etwa Betreiber von Moodle, ILIAS und Stud.IP Plattformen, Medienzentren, E-Learning Services, sofern vertreten, natürlich gerne ebenfalls willkommen sind).
Konkret ist zu beobachten, dass das Feld OER von mehreren Akteuren an Hochschulen „beackert“ wird und dies ggf. nicht immer in bester Kommunikation untereinander:
OER werden in den Learning Management Systemen der Hochschulen veröffentlicht, z.B. über Moodle, Stud.IP und ILIAS (siehe z. B. OERinForm Projekt, https://oer.amh-ev.de/), darüber hinaus werden Lehrvideos und Vorlesungsaufzeichnungen von unseren Medien- und Videozentren sowie teils auch Rechenzentren publiziert.
In den Repositorien der Bibliotheken, in denen als Dokumenttypen oft ebenfalls Lehrmaterial, Videos etc. akzeptiert werden, bleibt dann nur noch ein gewisser Bodensatz, bei dem ich mir zum einen teilweise nicht sicher bin, ob wir ihn inhaltlich und qualitativ wollen (vgl. einige Ergebnisse der Suche nach Dokumentart „Lehrmaterial“ in BASE und zugegebenermaßen auch mit Blick auf mein eigenes Repositorium oder das mehrerer Kollegen), zum anderen wird mit Blick auf die diversen Akteure früher oder später auch eine Abgrenzung notwendig werden, wer sich um welche Inhalte „kümmert“ oder welcher Autor mit dem einen oder anderen Lehrmaterial an welcher Stelle am besten aufgehoben ist (oder was ggf. niemand annehmen möchte, da qualitativ inakzeptabel).
Entsprechend wäre es wünschenswert, für uns einen diesbezüglichen Qualitätsanforderungskatalog zu entwickeln und die Policies und FAQs für unsere Repositorien entsprechend zu ergänzen:
Für Prüfungsarbeiten haben ja diverse Repositorien schon Richtlinien (z.B. entweder gar keine Bachelor- oder Masterarbeiten oder Aufnahme nur, wenn eine bestimmte Note erreicht wurde und der Betreuer zustimmt).
Ähnliches soll im Hands-on Lab auch für OER entwickelt werden.
Problematisch ist hierbei, dass es zwar bereits diverse Empfehlungen und Checklisten zur Qualitätssicherung von OER gibt1, diese in der Regel aber nicht für unsere Zwecke konzipiert sind, da zu generisch und didaktik-/inhaltsbezogen.
Wir als Repositorienbetreiber bräuchten vermutlich – aber das kann der Hands-on Lab dann besser klären – formal überprüfbare Kriterien, also z.B. welche Personengruppen an der Hochschule möchte man hier ein- oder ausschließen (z.B. nur Lehrpersonal, keine Studierende), sind die Dateiformate gut offen nachnutzbar, sollten zu Videos die Untertitel gesondert als Transkripte mitgeliefert werden, geben die Metadaten Auskunft darüber, auf welche Vorlesung o.ä. sich das Material bezieht, in welchem Fach, für welches Semester, lässt sich das mit unseren Plattformen darstellen und ähnliches.
Zusätzlich wäre je nach Situation vor Ort ggf. eine Abgrenzung zu den anderen Akteuren wichtig, also z.B. ob die Materialien in absehbarer Zeit wiederholt überarbeitet werden – dann sind sie für unsere auf Persistenz ausgelegte Repositorien ggf. weniger geeignet, sondern besser im Learning Management System aufgehoben.
Nach diesem – leider extrem langem, merke ich gerade – Exkurs die eigentliche Bitte dieser E-Mail:
falls jemand bereits entsprechende Kriterien bezüglich OER für sein Repositorium definiert hat, gerne vorab als Muster zusenden und mich kurz bezüglich seinen Erfahrungen kontaktieren.
Vielen Dank und mit besten Grüßen
Markus Putnings, Dipl. Wirt.-Inf.